In Bewegung

– ein künstlerischer Dialog –

Gaby Terhuven – Düsseldorf
Malerei auf Glas

Ulrich Westerfrölke – AKM
kinetische Objekte I interaktive Lichtmalerei I Video

Vernissage                   23. März 16h 
Finissage                      21. April 16h

Veränderung ist die Konstante in unserem Leben. Das jeweilige Bild von der Welt ist geprägt von persönlichen Neigungen, dem Standpunkt und dem Zeitpunkt der Betrachtung, sowie dem Weg zwischen den verschiedenen Standorten. Diese Aspekte werden mit unterschiedlichen künstlerischen Positionen angesprochen. 

Die Bezüge in Gaby Terhuvens vielschichtiger Malerei verändern sich durch die Position der Betrachtenden vor den Exponaten. Die kinetischen Objekte von Ulrich Westerfrölke verändern sich, zum Teil von Uhrwerken angetrieben, im Tagesverlauf oder durch die Aktion des Menschen.

Während der Ausstellungszeit bietet die AKM am 11.4.2024, 18 Uhr, einen „Salon” mit Ariane Wilson aus Paris an:
Ariane Wilson ist ausgebildete Historikerin, Architektin, leidenschaftliche Musikerin und Spaziergängerin. Zur Zeit lehrt sie an einer Hochschule für Architektur in Paris. Ihr Schwerpunkt ist Klangerfahrung im Stadt- und Landschaftsraum. Sie berichtet von der Veränderung ihres Zeit-Raum und Klangempfindens beim Cello spielen in der Landschaft durch das tagelange Wandern im Himalaya.

Druck – Kunst Im Singular und Plural

15.02. – 17.03. 2024

Vernissage 14.02.2024 ca. 12:00 Uhr
Grußwort Kulturdezernent Herr Ingo Schneider
Einführung Herr Dr. von der Bank (MRM)

Die AKM-Künstlerinnen Sophia Pechau und Heike Schumacher laden acht DruckkünstlerInnen zu einer gemeinsamen Ausstellung ein. Diese vertreten verschiedene Sparten, wie Hoch- und Tiefdruck und
auch ganz eigene Techniken. Die Schau soll dem internationalen Tag der Druckkunst zur Ehre gereichen, künstlerischen Austausch fördern und sich mit den besonderen Möglichkeiten der Druckgrafik beschäftigen.

Internationaler Tag der Druckkunst 15. März 2024
Druckvorführung 17 – 19 Uhr
Den internationalen Tag der Druckkunst begehen wir innerhalb der Ausstellung mit einer Druckvorführung. Nach dem Rundgang durch die Ausstellung möchten wir Ihnen die verschiedenen Techniken nahebringen, indem wir exemplarisch Linol- und Holzschnitt, Radierung und Monotypie (von der Gelplatte) vor Ihren Augen drucken.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, es wird ein Kostenbeitrag von 5 Euro erhoben.

Finissage 17. März 2024
„art in“ mit einem Gespräch zwischen Antje Kraus, Kunsthistorikerin und den KünstlerInnen der Ausstellung.

Selbst drucken …

Als Rahmenprogramm zu der Ausstellung bieten wir, als Künstlerinnen der AKM die Möglichkeit, sich selber bei verschiedenen Workshop-Angeboten intensiv mit den Techniken der Druckkunst auseinanderzusetzen. Geleitet werden die Workshops von Heike Schumacher und Sophia Pechau. Jede/r KünstlerIn hat seinen eigenen Zugang zur Druckgrafik, sodass Sie nicht nur in den Genuss der Vermittlung der Technik, sondern auch die Vermittlung des besonderen Weges aus Profihand kommen werden.

Workshop I: Linolschnitt „verlorene Form“

Samstag, 24. Februar 2024, 14 bis 18 Uhr
Das Verfahren der „verlorenen Form“ wird gerne bei mehrfarbigen Linolschnitten verwendet. Der Druckstock wird im ersten Schritt mit einer hellen Farbe unbehandelt gedruckt, dann wird ein Motiv in die Platte geschnitten und wieder gedruckt. Dieser Vorgang lässt sich beliebig wiederholen. Dabei arbeitet man von der hellsten bis in die dunkelste Farbe. Eine Technik, die zur Abstraktion einlädt und Überraschungen birgt.
Der Kurs richtet sich an Menschen ab 14 Jahren, jede/r KursteilnehmerIn bringt seine eigene Schürze, ein Mäppchen und Entwurfspapier mit.
Teilnahmegebühr: 40 Euro, inklusive Material

Workshop II: Radierung „die kalte Nadel“

Samstag, 09. März 2024 14 bis 18 Uhr
Die Kaltnadelradierung ist der Handzeichnung am ähnlichsten. Mit der Radiernadel (Stahlnadel) wird eine Zeichnung in eine Platte geritzt, gekratzt, gestochen. Die Platte wird dann mit Druckerschwärze eingefärbt, mit Zeitung, Gaze und Handballen werden die freien Stellen auf der Platte wieder blank gewischt, stehen bleibt die Zeichnung, die an der Radierpresse in gewässertes Büttenpapier geprägt wird.
Der Kurs richtet sich an Menschen ab 14 Jahren, jede/r KursteilnehmerIn bringt seine eigene Schürze, ein Mäppchen und Entwurfspapier mit.
Teilnahmegebühr: 40 Euro, inklusive Material

Workshop III: Flachdruck mit der Gelatineplatte

Samstag, 16. März 2024 14 bis 15.30 und 16.30 bis 18 Uhr
Die Gelatineplatte ist ein elastisches durchsichtiges Medium, mit vielfältigen Gestaltungsvarianten. Die Ergebnisse sind am ehesten der Monotypie zuzuordnen. Die selbstgefertigten Platten in verschiedenen Größen eignen sich für dekorative Designobjekte genauso gut wie für den künstlerischen Druck. Bedruckt werden können verschiedene Bedruckstoffe mit unterschiedlichen Druckmitteln.
Der Kurs richtet sich an Menschen ab 14 Jahren, jede/r KursteilnehmerIn bringt seine eigene Schürze, einen Wachsmalstift und interessante Fundstücke mit auffälliger Struktur oder Sachen die sich zum Stempeln eignen mit. Schon mal sammeln!
Teilnahmegebühr: jeweils 20 Euro, inklusive Material

Anmeldung Workshop I – III :

Eine Anmeldung zu den Workshop Angeboten I-III ist erforderlich und erfolgt per Email.

Die Anmeldung gilt als verbindlich. Falls Sie ab 7 Tage vor dem Workshop Ihre Teilnahme absagen müssen, sind 50% der Teilnahmegebühr zu zahlen. Der Workshop findet ab einer Teilnehmerzahl von 4 Personen statt, maximal 6 Personen.

Anmeldung Workshop I und II bei Sophia Pechau: sophia-pechau@t-onlinede
und Workshop III bei Heike Schumacher: hschumacher.mz@gmx.de

Gedanken zum Jubiläum, über Kunst-machen und über die Situation der Künstler/Künstlerinnen heute

Eröffnung Jubiläumsausstellung 75 Jahre AKM Koblenz am 7.10.2023, Matthias Strugalla

Sie kennen / Ihr kennt alle die legendäre Fernsehsendung „Verstehen Sie Spaß?“ Analog könnte man fragen: Verstehen Sie Kunst? Verstehen Sie etwas von Kunst? Oder auch: von den psychischen oder philosophischen Aspekten von Kunst?

Der Blick in die Ausgaben einschlägiger Kunstzeitschriften und -Magazinen läßt mich da eher verstört und mit gemischten Gefühlen zurück. Da wiederholen sich Schlagworte und Statements, viele schlaue und manche hohle Worte oder um das, was Schreibt, Kuratoren und natürlich auch Künstler unter Kunst verstehen wollen. Wie existenziell die Kunst für die Kunstschaffenden wirklich ist, das Suchen, das Machen, das Ringen, kommt da wenig zur Sprache.

Und: wie kriegt man all die diversen Kunstäußerungen, Ideen, Konzepte, Stile, Handschriften, Verfahren unter ein Dach? Unter den einen umfassenden und gültigen Begriff KUNST? Ich selber war lange, u.a. geprägt durch das Studium der Kunstgeschichte, der Meinung zu wissen, was Kunst sei.

Angesichts der totalen Öffnung der Kunstströmungen nach dem 2. Weltkrieg und den Entwicklungen in den folgenden Jahrzehnten konnte ich das Wort KUNST nur noch als Arbeitsbegriff verwenden. Alles und jedes schien möglich, alle Wahrheiten die Kunst betreffend wurden über den Haufen geworfen, natürlich auch um sich von den unheilvollen ideologischen Vereinnahmungen durch den Nationalsozialismus zu emanzipieren. Und neue geistige, mediale und auch materielle Dimensionen wurden erschlossen – das alles verbunden mit Verunsicherungen, Provokationen, Konflikten, Eitelkeiten. Und da mittendrin die Gründung der AKM als Künstlergemeinschaft vor 75 Jahren.

Die Offenheit gegenüber den unterschiedlichen Kunstäußerungen, der Respekt und die herzliche Verbundenheit untereinander gelten bis heute. Die Personen und Gesichter, darunter viele herausragende Künstlerpersönlichkeiten, haben sich im Laufe der Jahrzehnte geändert, Ideen und Konzepte für professionelle Qualität in der Kunst sind geblieben.

Gerungen wird immer noch um handwerkliche Perfektion (die kann man lernen), um die spannendsten Kompositionen (das kann man auch lernen), um die richtigen Inhalte (die sind notgedrungen individuell verschieden) und um die schlüssige und überzeugende Verbindung von Form und Inhalt, dem künstlerischen Streben nach adäquatem Einsatz zur Verfügung stehender Mittel.

Gelungene Ergebnisse/Werke schaffen beim Erzeuger Zufriedenheit und Genugtuung. Aber: professionelles Kunstschaffen bedeutet auch, von der eigenen Kunst leben zu können. 75 Jahre AKM sind 75 Jahre Bemühen um Sichtbarkeit, um Räume, Galerien, Museen, Medien zu finden für das Zeigen der Werke und für den Austausch mit dem interessierten Publikum – das ist existenziell!. Kunst als Medium der Kommunikation.

Da jedoch zeigt sich immer wieder eine deutliche Diskrepanz zwischen den Wünschen und Erwartungen der Künstler und Künstlerinnen und der tatsächlichen Resonanz. Mit viel Herzblut konzipierte und realisierte Ausstellungen werden nur wenig oder ungenügend wahrgenommen, und nur wenige Künstler und Künstlerinnen können von ihren Verkäufen leben. Allen institutionalisierten Bemühungen und Förderungen zum Trotz, den Künstlern und Künstlerinnen hier im Lande geht es heute nicht besser als In den vergangenen Jahrzehnten.

Im Folgenden sollen ein paar Aspekte zur Situation der professionell Kunstschaffenden heute genannt werden („kleine Bestandsaufnahme“).

Da ist die digitale Bilderflut, und da sind die sogenannten sozialen Medien, die originale Kunstwerke an den Rand drängen oder komplett überflüssig machen. Die Bereitschaft, sich länger und intensiver auf ein Werk einzulassen – wie lange arbeiten die Künstler und Künstlerinnen eigentlich daran? – schwindet bekanntlich immer mehr. Wie es mit der KI weitergehen wird, ist noch nicht auszumachen, sie ist in jedem Fall, wenn nicht eine Bedrohung, eine neue und massive Herausforderung, die diskutiert werden muß.

Große Blockbuster-Ausstellungen, der Garant für hohe Besucherzahlen, vereinnahmt die Aufmerksamkeit der Medien. Innovation und Zeitgenossenschaft sieht anders aus.

Und der Kunstmarkt, d.h. die Galerien und Museen, interessieren sich überwiegend für die „großen“, eingeführten Namen der Gegenwart. Es gibt immer weniger Galerien, die dem ökonomischen Druck standhalten. Ihnen stehen jedoch immer mehr Absolventen der Kunsthochschulen gegenüber, also immer mehr künftig professionelle Kunstschaffende.

Kommunale Träger öffnen zunehmend den Amateurkünstlern ihre Pforten in der Hoffnung auf höhere Besucherzahlen. Selbst für viele Verantwortliche in den Kulturämtern ist es schwer, Originales von Nachahmung, Qualität von Nichtqualität zu unterscheiden. Obendrein locken bekannte Gesichter aus der Film- und Musikbranche als Konterfei in Öl oder gar als Protagonisten ihrer neuen Hobbys. Hat da der Kunstunterricht in den Schulen versagt, wenn es den überhaupt hinreichend gibt? Kulturpolitik als Eventmaschine, als Flucht ins Populäre.

Kunst auf der Sinnsuche, die sich den Problemstellungen unserer Gegenwart widmet, die Kunst mit geringerem Deko- oder Anlagewert tut sich erst recht schwer mit der Erreichbarkeit von Publikum. Zitat: „Kunst ist für mich vor allem eins: Spaß. Ich surfe auf einer großen Spaßwelle.“ Oder: „Ein paar Jahre ungebunden zu sein und durch die Kunstwelt zu tingeln, das wäre schon was.“ Das sind Zitate aus einer großen Amateurkunstausstellungsbesprechung einer deutschen Tageszeitung. Welche Anmaßung und welche Verkennung geistiger und oft körperlicher Schwerstarbeit künstlerischen Schaffens hier auch durch das Medium Zeitung.

Schließlich gibt es noch die aktuellen Herausforderungen um unsere offene, demokratische Kultur im Lande, um die Themen Nachhaltigkeit, Diversität, Klima usw.. Wie umgehen mit der Bedrohung liberaler und engagierter Positionen durch nationalistische und reaktionär rückwärts gewandte Denke?

Kunst als streitbares, empathisches, wirklich soziales Medium ist gefragt, Kunst die Hoffnung macht, die immer noch an die Zukunft glaubt in einer Gesellschaft, die als gespalten bezeichnet wird.

Kunstproduktion heute, realistisch betrachtet, findet statt zwischen Selbstausbeutung und Selbstermächtigung, zwischen Sinnsuche und Selbsttherapie und ökonomischer Überlebensstrategie.

Es gibt viele Überlegungen zur Überwindung des isolationistischen Modells des/der einsamen Kreativschaffenden, die sich obendrein im Ehrenamt verbrennen: eine Neuauflage des Modells Künstlerkollektiv, die Bildung von Ateliergemeinschaften, Projekt- und Prozessorientierte Zusammenarbeit, und manch andere Versuche die traditionellen Vereinsstrukturen hinter sich zu lassen.

Wie kann das also gehen? Um der „Polykrise“ der Kunst, der Gesellschaft, in der wir Kunst zu machen versuchen, zu begegnen? Jedenfalls nicht, ohne daß die Alten und die Jungen, also generationsübergreifend, sich gegenseitig wahrnehmen, noch enger zusammenarbeiten und neue Wege und ambitionierte Modelle ausprobieren.

Der Vorstand der AKM hat aus Anlass des Jubiläums („75 Jahre“) eine große Zahl von Studierenden aus verschiedenen Hochschulen von Mainz bis Düsseldorf mit zur Ausstellung eingeladen, so daß insgesamt 56 künstlerische Positionen der Gegenwart von ganz jungen und eben auch älteren Künstlerkolleginnen und -Kollegen gezeigt werden können. Ein bescheidener aber zukunftsweisender Schritt – die nächsten Jahrzehnte AKM können also angegangen werden…

DRAUßEN KOMMT UNS ANDERS VOR

ZEICHNUNG, OBJEKT, MALEREI, drei Positionen zur Natur

09.07. – 13.08.2023 / Vernissage 08.06.2023, 16 Uhr
Künstlergespräch mit Uli Westerfröke
Die Künstlerinnen sind anwesend.

Petra Jung (Saarbrücken) Silvia Rudolf (Kaiserslautern)
Irmgard Weber (Pirmasens)

Natur in ihrer Fülle und Vergänglichkeit ist Thema der Ausstellung, zu der Irmgard Weber, Künstlerin der AKM, zwei Kolleginnen aus der Pfalz und dem Saarland eingeladen hat.

Malerei, Zeichnung und Objekte, in teils großformatigem Gestus, abstrakt strukturiert, poetisch und sensibel. Aus erinnerter Landschaftserfahrung, oder gefundenem Naturmaterial geschaffen, finden sich die drei Positionen in den großzügigen Räumen des Metternichhauses als harmonisches Zusammenspiel wieder.

Die Objekte von Petra Jung thematisieren die Ambivalenz der Natur zwischen Geborgenheit und Gefangensein, Entstehung und Vergänglichkeit.

Silvia Rudolf zeigt Zeichnungen/Objekte, die den Zustand des Vergehens festhalten und grafisch transformieren. Die Natur ist in der Malerei von Irmgard Weber die erste Quelle der Inspiration: ihre Üppigkeit, ihre Schönheit und ganz besonders ihre Verletzlichkeit und Gefährdung.