ENTFESTIGUNG

Architektur, Performance und politische Aktion

Juni & Juli Festungsatelier Fort Konstantin mit Workshops & Programm:

22. Juni TAG DER ENTFESTIGUNG / Deutsches Eck Koblenz | 12:00-18:00 Uhr

01. Juli, 09:30-16:00 Uhr Workshop und gemeinsame Probe auf und um das Fort Konstantin, Koblenz

Wind in der Festung

Workshop zum Dialog mit einer Windharfe (dem Element Wind) und dem Klang der Stadt – gemeinsame Probe und Entwicklung einer interdisziplinäre Klangperformance, die sich mit der Öffnung, Durchlässigkeit und akustischen „Durchbrechung“ von (historischer) Festungsarchitektur beschäftigt.  www.annaschimkat.de

Der Workshop ist offen für alle interessierten Menschen! Anmeldung unter: kontakt@annaschimkat.de

02. August, Interaktion und Klangperformance

August Ausstellung Haus Metternich

02. August – 31. August 2025
Vernissage: Sa, 02. August | 16 Uhr
Finissage: So, 31. August | 16 Uhr

Stadtarchiv Koblenz FA 4,21 Nr. 9, Bild 220

Das Projekt ENTFESTIGUNG zielt darauf ab, einen offenen kreativen Raum zu schaffen für KünstlerInnen und Nicht-KünstlerInnen, Einheimische und Gäste. Das Projekt wird gemeinsam organisiert von dem Künstlerverein AKM und dem Neuen Kunstverein Mittelrhein. Weitere Partner sind das Künstlerhaus Schloss Balmoral, die Hochschule für Musik Mainz, die Universität Koblenz sowie das IKKG (Institut für künstlerische Keramik & Glas). Durch Workshops und einen Atelierraum in den Kasematten in der Feste Konstantin und die anschließende Ausstellung sollen neue Perspektiven, innovative Ideen und interdisziplinäre Zusammenarbeit gefördert werden. Der Begriff „Entfestigung“ steht dabei für den Prozess der Auflösung starrer Strukturen, das Überwinden von Grenzen und die Freisetzung kreativen Potenzials.

Die Stadt Koblenz beherbergt ein riesiges System von preußischen Festungswerken, welches im Zeitraum 1815 bis 1834 erbaut wurde und mit welchem der damals strategisch wichtige Zusammenfluss von Rhein und Mosel gesichert wurde. Das Festungssystem besteht aus den Stadtbefestigungen von Koblenz und Ehrenbreitstein sowie deren vorgelagerten Festungswerken. Zwischen den einzelnen Bauten, die sich auf den Höhenzügen und in den tiefergelegenen Ebenen rings um die Stadt befanden, erleichterten Blickbeziehungen die gegenseitige Sicherung. Die gesamte Festungsanlage ist Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal und im UNESCO-Förderprogramm für Welterbestätten aufgenommen.

Den ersten Impuls setzt das Küntler/Kuratoren Duo Max Weisthoff und Adam Langer am 22. Juni. „ENTFESTIGUNG“ verbindet Architektur, Performance und politische Aktion: Im direkten Austausch mit dem öffentlichen Raum untersucht das Format die gesellschaftliche Bedeutung und den räumlichen Einfluss von Festungsbauten. Durch Intervention und Gespräche schaffen Adam Langer und Max Weisthoff ein Netzwerk von Menschen, das im Sinne einer Solidargemeinschaft über die Funktion und Metaphorik der Festungsanlagen reflektiert.

Die Festung wird dabei nicht nur physisch, sondern auch strategisch neu betrachtet: Festgefügte, historisch-restriktive und recht-winklige Strukturen sollen dabei zukunftsoffen aufgeweicht werden, um den Ort vielfältiger und zugänglicher zu gestalten, letztlich künstlerisch neu zu besetzen. Auftakt des gesamten Projekts ist der TAG DER ENTFESTIGUNG am Sonntag 22. Juni. Dieser Tag bildet ein aktives Gegengewicht zum jährlich stattfindenden International Day of Fortification und fördert im öffentlichen Raum eine demokratische, situative Kunstpraxis.

Parallel soll im gemeinsamen Festungsatelier die kreative Zusammenarbeit durch Workshops, Ausstellungen und Gastbeiträge gefördert werden. Künstler:innen und Musiker:innen sind willkommen, sich einzubringen und die Thematik weiterzudenken. Interdisziplinäre Workshops verbinden die verschiedenen Kunstformen (z. B. Musik, bildende Kunst, Performance), um Ausdrucksformen und die Thematik der Grenzüberwindung zu erforschen. Kollaboratorives Arbeiten ist gewünscht. Die entstandenen Werke werden abschließend in einer kuratierten Ausstellung gezeigt, um die Ergebnisse des kreativen Austauschs einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Die AKM setzt sich für Vernetzung und das Aufbrechen von gewachsenen Abgrenzungen ein. Von Beginn an war es immer wichtig, nicht nur eigene Mitglieder auszustellen, sondern den Austausch mit (internationalen) Künstlerinnen zu suchen. NKVM und Künstlerhaus Schloss Balmoral ergänzen hier das Programm, indem gezielt Künstlerinnen aus anderen Regionen Deutschlands bzw. international tätige Kulturschaffende nach Koblenz eingeladen werden. Arbeiten, die während der Atelierzeit zur Thematik auf dem Fort Konstantin entstehen, treten im Künstlerhaus Metternich in den Dialog. Entfestigung betrifft daher nicht zuletzt auch die Grenzen zwischen Künstler*innen unterschiedlicher Herkunft, die verschiedene Erfahrungen zum Thema in das Gesamtprojekt einbringen.

Kuratorische Begleitung:
Elmar Hermann (NKVM), Violetta Richard (AKM)

Teilnehmende:

“Experimental Sound Orchestra” der Hochschule für Musik, Khatala Nkomo, Anna Schimkat, Berit Jäger, Helke Stiebel, Margit Mathwes, Markus Redert, Boris Becker, Sasha Kurmaz, Sarah Magroun, Randolphe Cappele, Max Weisthoff und Adam Langer

Gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration

Aschermittwoch der Künstler

05.03. bis 30.03.2025, 12.00 Uhr, Haus Metternich, Münzplatz 8, Koblenz
Begrüßung: Kulturdezernent Ingo Schneider
Einführung: Dr. Matthias von der Bank, Leiter des Mittelrhein-Museums, Koblenz 
Organisation: Sophia Pechau

Ein Teil des Ganzen XI

ist eine Ausstellung von den KünstlerInnen der AKM Walter Metzler, Karl Willems, Karl-Heinz Hennerici, Juliane Gottwald, Cornelia Rößler, Nicolaus Werner, Sophia Pechau 

und den GastausstellerInnen Antje Fuß, Masami Hirohata, Katrin Nicklas, Norbert Bersch, Ruth Siegmund und Sibylle Brennberger.

Der Titel lichte Schatten
weist hin auf den für uns KünstlerInnen wichtigsten Sinn, die visuelle Wahrnehmung in Form von Licht. Die Beobachtung nimmt für das Werk eines Jeden von uns einen mehr oder weniger hohen Stellenwert ein. Fällt Licht auf einen Gegenstand, entsteht diametral dazu ein Schatten. Lichte Schatten ergeben sich dort, wo helles Licht gebrochen wird, durch mehrere Lichtquellen oder Reflexionen. Es ist nicht dunkel oder hell, es gibt Nuancen. Selbst wo es dunkel scheint, ist also immer Licht.

In der Ausstellung lichte Schatten haben sich 13 verschiedene Positionen zu dem Thema zusammengetan.

Die klassische Malerei und Zeichnung auf Leinwand bzw. Papier wird gezeigt von den AKM Mitgliedern Walter Metzler, Karl Willems, Karl-Heinz Hennerici, Juliane Gottwald und Sophia Pechau, sowie von Antje Fuß als Gastkünstlerin. 

Karl Willems mit Interieur und Stillleben, Walter Metzler mit Zeichnung bzw. Malerei, Karl-Heinz Hennerici mit abstrakten Kompositionen in Acryl, Juliane Gottwald mit Ölgemälden von Blumenportraits und Sophia Pechau mit großformatigen Tuschezeichnungen, Interieurs einer stillgelegten Fabrik.

Antje Fuß aus Bonn, beschäftigt sich in ihren Arbeiten auf Leinwand und Papier auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Thema Schatten. In ihrer Malerei sind es grob und schnell aufgetragene Farbflächen. In ihren Zeichnungen setzt sie Strich um Strich Pflanzenschatten mit vielen verschiedenen Bleistiften auf Papier. Sie löst Grenzen auf und verdichtet nach innen, sie konzentriert sich auf Details und weitet den Blick auf das Ganze, auf Zusammenhänge.

Weiterhin werden Kombinationen aus Bild und Rauminstallation zu sehen sein, zum Beispiel von Sibylle Brennberger, Nicolaus Werner, Cornelia Rößler, Masami Hirohata und Katrin Nicklas.

Sibylle Brennberger aus Koblenz Güls, ebenfalls Gastausstellerin, ist vertreten mit der zweiteiligen Arbeit bestehend aus einem Licht-Bild und einem Acrylbild mit dem Titel „Schnee (stereo)“. Die gemalten Bilder greifen das Motiv der Stereoskopie auf und variieren es in Größe und Helligkeit.

Als zweite Arbeit zeigt Brennberger eine Installation bestehend aus einem Tisch und darauf liegenden Dia-Rahmen, die mit dem Anfang eines Gedichts von Emily Dickinson: “Before I got my eye put out I liked as well to see” beschriftet sind.

Der AKM Künstler Nicolaus Werner zeigt Zeichnungen auf langen Stoffbahnen aus der Werkreihe Transparenz und Überlagerung, die er in den Raum wachsen lässt, mit den Titeln: 

JA ist NEIN und NEIN ist JA 270 x 140, 2 Bahnen/Installation frei im Raum, 
Ich suche meine Seele– 270×150, div. Bahnen, Raum- oder Wand-Installation 
und 
Botschaft 220x120x120, frei im Raum. 

Cornelia Rößler der AKM angehörend, präsentiert eine Installation, welche eine Reihe von Fotografien, eine Kleiderstange mit Kleidungsstücken und ein bis zwei Leuchtkästen umfasst. Die Fotografien zeigen die Wüste, sowie die Künstlerin selbst in der Wüste, gekleidet in ein Kleid, das mit Nahaufnahmen der Haut ihrer Eltern bedruckt ist. Zudem sind Bilder zu sehen, auf denen verschiedene Menschen Kleidungsstücke tragen, die mit der Haut anderer Personen bedruckt wurden. Ergänzt wird die Installation durch Zeichnungen.

Als Gast der Ausstellung stellt Ruth Siegmund aus Urbar Papierarbeiten, Papierreliefs und Papierwandobjekte aus. Ihre Arbeiten bestehen aus Wegwerfmaterial wie Tageszeitung und Verpackungsmaterial, welches direkt verarbeitet wird, indem es gerafft, gerissen, geknüllt und geschichtet, aber auch zu einer Papiermasse verarbeitet wird. Im Gestaltungsprozess entstehen abstrakte Werke mit plastischen Strukturen, die mit der Verwendung von Tusche  noch zusätzlich lichte Schatten erzeugen.

Mit Arbeiten aus Papier beschäftigt sich ebenfalls die Mainzer Gastkünstlerin Katrin Nicklas. Die Serie von Papierarbeiten und Cutouts sind Werke, die in einem Wechselspiel mit Katrin Nicklas installativen Arbeiten und Arbeiten mit Versatzstücken entstanden sind. Die papiernen Formen ergeben sich zufällig aus den Zwischenräumen und entwickeln durch das materialsparenden Ausschneiden der zuvor geplanten Umrisse eine eigene systematische Formensprache. Durch die Schichtung der immer gleichen Form entstehen Muster und daraus abstrakte räumliche Bildwelten mit Referenzen zur Architektur.

Norbert Bersch wurde eingeladen, seine schwarzweiße, filmbasierte Fotografie auszustellen. Geometrische und organische Formen von Alltagsgegenstände wie z.B. Likörgläser, Eierbecher, Brillen, Tonträger werden im Labor zu Stillleben arrangiert. Die Abzüge der Kleinbildkamera werden von Norbert Bersch selber entwickelt. Scheinbar zufällig zusammengesucht, ergeben sich lichtdurchlässige abstrakte Motive, denen eine Schlüssigkeit innewohnt, wie einem fertiggestellten Puzzle.Selbst die aus Japan stammende Glaskünstlerin Masami Hirohata, in Höhr-Grenzhausen lebend, beschränkt sich in dieser Ausstellung nicht auf ihre Glasobjekte, sondern sie ist mit zwei Wandobjekten vertreten. Die Kombination des exklusiven Werkstoffs Glas und edle Fotografie bereichert die Ausstellung lichte Schatten.

In Bewegung

– ein künstlerischer Dialog –

Gaby Terhuven – Düsseldorf
Malerei auf Glas

Ulrich Westerfrölke – AKM
kinetische Objekte I interaktive Lichtmalerei I Video

Vernissage                   23. März 16h 
Finissage                      21. April 16h

Veränderung ist die Konstante in unserem Leben. Das jeweilige Bild von der Welt ist geprägt von persönlichen Neigungen, dem Standpunkt und dem Zeitpunkt der Betrachtung, sowie dem Weg zwischen den verschiedenen Standorten. Diese Aspekte werden mit unterschiedlichen künstlerischen Positionen angesprochen. 

Die Bezüge in Gaby Terhuvens vielschichtiger Malerei verändern sich durch die Position der Betrachtenden vor den Exponaten. Die kinetischen Objekte von Ulrich Westerfrölke verändern sich, zum Teil von Uhrwerken angetrieben, im Tagesverlauf oder durch die Aktion des Menschen.

Während der Ausstellungszeit bietet die AKM am 11.4.2024, 18 Uhr, einen „Salon” mit Ariane Wilson aus Paris an:
Ariane Wilson ist ausgebildete Historikerin, Architektin, leidenschaftliche Musikerin und Spaziergängerin. Zur Zeit lehrt sie an einer Hochschule für Architektur in Paris. Ihr Schwerpunkt ist Klangerfahrung im Stadt- und Landschaftsraum. Sie berichtet von der Veränderung ihres Zeit-Raum und Klangempfindens beim Cello spielen in der Landschaft durch das tagelange Wandern im Himalaya.